Hannelore Elsner liest „Das Parfum“

1985 veröffentlichte Patrick Süskind seinen ersten Roman „Das Parfum“ und erzielte damit binnen weniger Jahre weltweit eine Millionenauflage. Die spannende Erzählung über einen Mörder im Frankreich des 18. Jahrhunderts wurde nach über 20 Jahren sogar von Erfolgsproduzent Bernd Eichinger verfilmt. Auch Schauspielerin Hannelore Elsner scheint der Stoff des Buches fasziniert zu haben, denn sie tourt derzeit durch die deutschen Theater und liest aus Süskinds eigenwilligem Roman. Ihre langjährige schauspielerische Erfahrung und nicht zuletzt die vielen, von ihr gesprochenen Hörbücher, sind dafür natürlich die besten Vorraussetzungen, auch dem Publikum des Rüsselsheimer Stadttheater die Geschichte spannend nahe zu bringen. Sie liest sehr packend und emotional, so dass die Zuschauer gebannt das Geschehen verfolgen. Leider fehlte bei Hannelore Elsners Lesung in Rüsselsheim die Ansprache ans Publikum. Die Besucher wurden weder begrüßt noch verabschiedet, ein persönliches Wort, warum sie gerade diesen Roman liest, haben wir ehrlich gesagt auch ein wenig vermisst. Ein paar Bilder von der Lesung aus dem Stadttheater findet ihr in unserer Galerie. Und wem die Story um „Das Parfum“ doch nicht so ganz geläufig ist, hier eine kurze Rezension zum Roman:

Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen.
Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen.
Quelle: www.amazon.de

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